La Gioconda, Anna Netrebko © Bernd Uhlig
Wieder einmal geht mir durch die Kopf, was ich so oft denke, wenn ich in die Oper gehe: Mit Riccardo Muti wäre das nicht zu machen gewesen. Nicht dieser Eingriff und auch keine übrigen wie der am Schluss, an dem Gioconda hier statt sich selbst den Übeltäter Barnaba erdolcht. So sehr man diesen Racheakt nach all den Martyrien herbeisehnen mag – Ponchiellis Ende ist eben noch unerträglicher.
Für einen Moment stelle ich mir vor, wie großartig diese immer noch verkannte Oper heute im Ganzen erstrahlen würde, ließen sich Sanjusts Berliner Inszenierung und die Salzburger Besetzung zusammenbringen.
Amilcare Ponchielli: La Gioconda
La Gioconda: Anna Netrebko
La Cieca (Die Blinde), ihre Mutter: Agnieszka Rehlis
Enzo Grimaldo: Jonas Kaufmann
Alvise Badoero: Tareq Nazmi
Laura: Eve-Maud Hubeaux
Barnaba: Luca Salsi
Zuane: Nicolò Donini
Isepo: Didier Pieri
Musikalische Leitung: Antonio Pappano
Inszenierung: Oliver Mears
Bühne: Philipp Fürhofer
Kostüme: Annemarie Woods
Choreografie: Lucy Burge
Licht: Fabiana Piccioli
Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
(Einstudierung: Andrea Secchi)
Bachchor Salzburg (Einstudierung: Michael Schneider)
Salzburg, Großes Festspielhaus, 27. März 2024
von Kirsten Liese
Es ist schon ein denkwürdiger Zufall: Jahrzehntelang wurde Amilcare Ponchiellis La Gioconda an keinem größeren Haus aufgeführt, und nun binnen kurzer Zeit gleich zweifach in Produktionen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: An der Deutschen Oper Berlin kam Filippo Sanjusts pittoreske, schöne Inszenierung aus dem Jahr 1974 mit venezianischen gemalten Prospekten der Uraufführungszeit zur Wiederaufnahme. Bei den Osterfestspielen Salzburg ist eine hochkarätig besetzte Gioconda in einer heutigeren Inszenierung von Oliver Mears zu erleben. „Amilcare Ponchielli, La Gioconda
Salzburg, Großes Festspielhaus, 27. März 2024“ weiterlesen